SoDeRä im Dreivierteltakt
oder
Wie die Bratkartoffel nach Bratislava kam
Da sind wir wieder!! Braun gebrannt, gut erholt und um eine Liebe reicher!!
Es war ein Traumurlaub!! Sechs Tage schipperten wir auf der schönen blauen Donau von Passau nach Wien, Budapest, Bratislava und durch die Wachau zurück nach Passau. Sechs Tage ein rundum sorglos Paket auf der A-ROSA Bella. A-ROSA ? Ihr habt richtig gelesen. Wir wollten mal auf einen Flusskreuzer. Und ich muss sagen, es hat sich in allen Punkten gelohnt!
Tolles Schiff, tolles Essen, toller Service (da kann sich "> mal eine Scheibe von abschneiden), tolle, freundliche Crew, die um jeden bemüht waren, tolle Route, tolle Städte und SUPER Leute an Bord. Das Drücken des Altersdurchschnittes hatten wir schnell ad acta gelegt. Selbst am Abreisetag haben wir an der Pier noch getanzt! Du hast mich tausendmal belogen, … ich bin mit dir so hoch geflogen… lallalla Ihr kennt das ja, ein lustiges Liedchen auf den Lippen, den richtigen Tanz dazu und alles ist vergessen. Die Crew hatte ihre Arbeit kurz unterbrochen und nur mit den Köpfen geschüttelt. Die kennen das ja normalerweise nicht auf solchen Reisen. Aber auf dieser Reise war schließlich alles anders. Wir waren schließlich dabei und da war die „Ungläubigkeit“ schnell verflogen.
Seit Jahren schon wollten Claus und ich mal auf die Donau! Natürlich nur mit der
A-ROSA . Wir hatten die Kreuzfahrtschiffe bei uns auf dem Rhein immer in vor Augen… Alte Leute auf Krücken, in Krankenbetten, ich habe nichts gegen alte Leute, aber ich möchte im Urlaub nicht jeden Tag daran erinnert werden, dass es morgen mit mir auch so weit sein kann. Deshalb haben wir uns für die A-ROSA entschieden. Ein buntes, freundliches Schiff, der gleiche Architekt wie auf der ">, da konnte man schon mal keinen Fehler machen. Und eine Woche vor Ostern haben wir uns dank eines Super-Super-Sonder-Schnäppchens ganz kurzfristig entschieden die Ostertage auf der schönen blauen Donau zu verbringen. Was allerdings an der Donau blau sein sollte, verstehe ich bis heute nicht. Schön, keine Frage, aber wie kam unser guter alter Strauss auf den Titel an der schönen blauen Donau? Ich kann es mir einfach nicht erklären. Vielleicht hat die Farbe weniger mit dem Wasser zu tun als mit der Tatsache, dass es an der Donau wunderbare Weinanbaugebiete gibt. Das ist die einzige mögliche Erklärung. Oder das bei dem ganzen Mirabellenschnaps irgendwann das Wasser der Donau wirklich blau gewesen war, subjektiv versteht sich natürlich. Denn diese braune Brühe – ich kann mir nicht vorstellen, dass das mal karibikfarbenes Wasser gewesen sein soll. Na ja, so ganz können wir es wohl nicht klären.
Karfreitag ging es dann los! Mit dem Zug nach Passau. Das dauerte gerade mal fünfeinhalb Stunden. Das schafft man mit keinem Auto dieser Welt. Auch nicht an einem bundeseinheitlichen Feiertag. Wir kamen mittags an und hatten natürlich Hunger. Ich legte sehr viel Wert darauf, in einem typisch bayrischen Biergarten zu Essen, hatte mir auch einige Biergärten im Internet raus gesucht, aber natürlich den Zettel zu Hause vergessen. So haben wir die Koffer ins Schließfach getan und sind per pedes (=zu Fuß) durch Passau. Der Bahnhof liegt mitten in der Stadt, von daher ist alles relativ schnell zu erreichen. Der erste Biergarten. Ich fand, der sah gar nicht so schlecht aus, Claus bemängelte die Lage direkt an der Straße. Also zogen wir weiter. Irgendwann haben wir dann ein Hotel gefunden, wo man Essen konnte. Die hatten aber eine Feiertagskarte (=nur Fisch) und fiel bei mir direkt aus dem Programm. Aber es hatte einen Vorteil. So haben wir die Altstadt von Passau erkundet. Irgendwann nach Stunden haben wir dann was Adäquates gefunden. Und zu günstigen Preisen. Hier kann man echt noch für 20 EUR für zwei Personen Essen und Trinken. Respekt!
Ich wurde langsam quengelig. Ich hatte Lust auf Schiff und wollte jetzt unbedingt dorthin. Wegen des Hochwassers lag unsere A-ROSA Bella leider etwas außerhalb. Egal, der Taxifahrer wusste Bescheid. Und dann lag sie vor uns. Einfach … klein. Oh Mann, das Ding war echt klein. Und da sollten wir alle drauf schlafen? Essen? Trinken? Bingo spielen? Nackisch in der Sauna rumlaufen? Unsere unliebsamen Pfunde auf dem Crosstrainer abtrainieren? Ich konnte es mir nicht vorstellen und für einen klitzekleinen Moment habe ich gedacht, Ostern zu Hause ist gar nicht so schlecht. Aber als uns die freundliche Kabinenstewardess begrüßte und mir eine rote Rose in die Hand drückte, waren die ersten Zweifel ausgeräumt. Wobei sich dann der Gedanke breit machte, wo schläft die Crew? Beiboot? Schlauchboot? An Land (was ja nicht so abwegig ist, denn es ist ja immer genug Land drum herum)? Ich konnte diese Frage erstmal nicht beantworten. Egal, es wird sich klären.
Auf dem Schiff fühlten wir uns direkt heimelig. Wir haben auf Anhieb alles gefunden, was bei der Größe des Schiffes auch nicht wirklich schwer ist. Unsere Kabine lag auf Deck 1. Außenkabine, direkt an der Wasseroberfläche. Mit dem Kopf aus dem Wasser mit den Füßen in der kalten Brühe. Die Kabine war wie auf der ">. Unsere freundliche Kabinenstewardess zeigte uns alles und meinte, sie käme ja später noch mal wieder. Habe ich erst nicht ganz verstanden. War mir aber auch egal. Wir warteten auf unsere Koffer und dann ging es erst mal rauf Richtung Sonnendeck. Rauf war auf Deck 3 und dann durch die Tür die Treppe hoch aufs Sonnendeck. Da es keinen Aufzug gab, war ich schon mal froh, dass das Schiff doch kleiner war, als ich gedacht hatte. Im ersten Moment war ich etwas enttäuscht vom Sonnendeck. Keine Ahnung warum, vielleicht lag es aber auch an der Größe. Die Dimensionen einer "> darf man natürlich hier nicht erwarten. Es hat aber an nichts gefehlt. Sogar einen kleinen Swimmingpool in Ei-Form gab es. Ich finde, das wäre doch echt nicht nötig gewesen, die Form des Pools für die Osterreise noch zu verändern. Die bemühen sich hier wirklich, da war ich mir sicher! Wir bestellten einen Tropical, einen alkoholfreien Cocktail und stießen auf unseren Urlaub an. Es war noch hell am Tage, da muss man nicht gleich mit Alkohol anfangen. Und schließlich ist der auch keine Lösung. Um 16 Uhr legten wir zu Sail away ab. Der Urlaub konnte nur gut werden.
Tja, und dann kam nach der zweiten Kurve die Durchsage: „Verehrte Gäste, wir passieren gleich eine niedrige Brücke. Deshalb wird das Sonnendeck gesperrt und wir bitten Sie, dies zu räumen.“ Irgendwo im Internet hatte ich das zwar schon mal gelesen. Aber da hielt ich es für einen Scherz. Ej, ich hatte es mir gerade auf meiner Liege bequem gemacht (was bei den Liegen nicht ganz so leicht ist) und dann soll ich meinen Alabasterkörper eben von dieser wieder erheben? Wie sind die denn drauf? Sport für alle? Na, ihr könnt euch denken, wie es war, der Deutsche reagiert SOFORT. Ehe ich mich langsam in Bewegung setzte, war das Sonnendeck leer. Und das mit dem Räumen nehmen die hier für bare Münze. Die haben sogar die Reling abmontiert. Na, das kann ja heiter werden.
Also gingen wir erstmal zur Sicherheitsübung. Übung ist vielleicht etwas übertrieben. Denn die Rettungsweste, obwohl in der Kabine vorhanden, brauchten wir nicht mitzubringen. Wir bekamen einen Film gezeigt, wie man sich an Bord zu verhalten hätte. Insbesondere bei einem Notfall. Ich glaube, so wirklich ernst hat das keiner genommen. Die Übung fand in der Lounge Bar vorne auf Deck 3 statt, der größten Bar auf dem Schiff. Da es kein Theater oder sogar eine Disko gibt, findet hier auch die Bespaßung statt. Aufs Sonnendeck wollten wir jetzt nicht mehr zurück. Zuviel Sport ist Mord und so haben wir uns fürs Essen fertig gemacht. Das Restaurant war wie auf der ">. Ein Mix von Karibik- und Marktrestaurant. Für alle, die schon auf der "> waren, brauche ich nichts weiter zu erklären, für alle anderen: Ihr könnt im Internet nachschauen. Der einzige Unterschied war nur, hier hieß es einfach nur Restaurant, denn es gibt nur eins auf diesem Schiff. Es liegt hinten, also achtern auf Deck 3 und hat auch noch einige Tische draußen stehen. Das Essen war der Hit. Genügend Auswahl, dass wirklich für jeden etwas zu finden war. Alles wurde direkt nachgelegt und vieles wurde von den Köchen beim Showcooking (Schaukochen) frisch zubereitet. Etwas mehr Geduld brauchte man beim Nachspeisenbuffett. Das sich da aber auch immer alle hinstürzen müssen.
Bevor es zum Welcome Drink ging, erst noch mal einen kurzen Abstecher zur Kabine für Pippi. Obwohl die öffentlichen Toiletten auch sehenswert und vor allem sauber waren. Hier gab es sogar statt billiger Papierhandtücher kleine Frotteehandtücher… Aber Pippi machen auf dem „eigenen“ Klöchen ist immer noch besser. Muss ich mal so sagen. Und jetzt wusste ich auch, dass „ich komme ja gleich noch mal wieder“ keine leere Versprechung war. Unser Bett war aufgedeckt, das Bad war sauber gemacht (obwohl vorher nicht wirklich dreckig) und wir hatten neue Handtücher. Wir waren perplex, weil so was nicht gewohnt. In meinen ganzen Hotelleben hatte ich so was erstmal zweimal erlebt. Und es waren nicht immer nur Kaschemmen, wo ich drin übernachtet habe. Toll, spätestens jetzt wussten wir, dass Ostern zu Hause nicht annähernd so schön ist wie auf „unserem“ Schiff.
Fortsetzung folgt...