Wen es interessiert, was heuer so vom Stapel läuft:
Der ewige Sehnsuchtstraum aller potenziellen Kreuzfahrer ist ausgeträumt. Die legendäre Queen Elizabeth II hat ihre letzte Fahrt hinter sich und liegt fest vertäut vor Dubai. Dort soll aus ihr ein Hotel werden, eine immobile Herberge, die ihre Gäste nicht mehr mit Rollen und Stampfen unterm Kiel belästigt. Zu alt und zu klein war sie inzwischen geworden.
Die stattliche Anzahl von 1900 Passagieren konnte nicht mehr mithalten mit den Anforderungen des modernen Kreuzfahrttourismus. Der Trend geht eindeutig in Richtung Gigaliner - noch größer, noch moderner, noch mehr Entertainment und noch mehr Passagiere. Die wichtigsten Megakreuzer, die 2009 vom Stapel laufen:
Oasis of the Seas : Die amerikanische Reederei Royal Carribean International will es wieder einmal wissen. Zwar haben sie schon derzeit mit der „Freedom”-Klasse die größten Kreuzfahrtschiffe der Welt, doch die Oasis soll in die nächste Dimension vorstoßen. Wenn sie Ende 2009 zu ihrer Jungfernfahrt in der Karibik aufbricht, werden 5400 Passagiere aus dem Staunen nicht mehr herauskommen. Sieben sogenannte Lifestyle-Areale wollen der neue schwimmende Superlativ sein: Es gibt einen echten Sandstrand, ein riesiges Amphitheater, eine Seilbahn, die über ein großzügiges Jahrmarktgelände mitten hinein in den üppig begrünten „Central Park” gondelt. Wer braucht da noch Landausflüge? Eine Woche in der Karibik kostet ab 569 Euro.
MSC Splendida : Auch die Europäer machen Ernst! Die italienische Reederei MSC Kreuzfahrten bringt mit der Splendida ab Juli 2009 eine baugleiche Schwester der Fantasia auf den Markt. Sie gelten als die größten Kreuzfahrtschiffe, die jemals für einen europäischen Veranstalter gebaut worden sind. Knapp 4000 Passagiere finden Platz - davon kann sich eine elitäre Handvoll über einen besonderen Service freuen. Der „Yacht-Club”, eine Neuinterpretation der ersten Klasse bietet 99 Suiten mit Butler-Service. Eine Woche westliches Mittelmeer kostet mit Flug ab Düsseldorf ab 899 Euro pro Person.
Carnival Dream: Am 21. September 2009 sticht mit der Dream das größte Resort-Schiff der amerikanischen Carnival Cruiseline in See. Für die 3652 Passagiere dreht sich dann alles nur um „Fun”, wie die Reederei sagt. Besonders stolz ist man auf „Waterworks”, einen riesigen Aquapark mit zahllosen Rutschen und freischwebenden Whirlpools. Eine Woche Karibik gibt es ab 610 Euro.
Aida Luna : Vergleichsweise bescheiden wird die Neue der Rostocker Kussmund-Flotte sein - zumindest was die Dimensionen angeht. Das Clubschiff hat gerade mal Platz für gut 2000 Passagiere. Die jedoch können sich auf die üblichen Aida-Besonderheiten freuen: viel Sport, viel Spaß, ein ausgezeichnetes Unterhaltungsprogramm und reichlich Spa. Der Wellnessbereich wird stolze 2300 Quadratmeter groß sein, und die ganz Freizügigigen finden auf dem Sonnendeck einen eigenen FKK-Bereich.
Ganz neu ist die 8 x 4,5 Meter große Videoleinwand auf dem Sonnendeck, ein echtes Novum auf einem Kreuzfahrtschiff. Noch gibt es übrigens Plätze für die Jungferfernfahrt, die am 22. März beginnt! Das „Mondschiff” startet in Hamburg und erreicht am 5. April Palma de Mallorca, wo es in einem feierlichen Akt getauft wird. Ab 2121 Euro pro Person kann man bei der Premiernreise dabei sein.
Costa Pacifica und Luminosa : Warum sich mit einem Schiff begnügen, wenn es auch zwei sein können? Nach diesem Motto schickt die italienische Costa Crociere im Juni 2009 gleich einen Doppelpack hinaus aufs weite Meer. 3000 Passagiere finden auf der Pacifica Platz. Auf dem Themenschiff dreht sich alles um Musik - vom Unterhaltungs- bis zum Entspannungsprogramm.
Die kleinere Schwester Luminosa erfreut immerhin noch 2260 Gäste mit mutmaßlich spektakulären Lichteffekten und Farbspielen. Die beiden Schwestern werden schwerpunktmäßig im Mittelmeer kreuzen und am 5. Juni getauft. Wer die Luminosa in einer Art Vorpremiere testen möchte, der kann das im Mai bei einem Viertagestrip zwischen Italien und Griechenland tun (ab 499 Euro). Neun Tage auf der Pacifica inklusive Taufparty kosten ab 2049 Euro.
WAZ/WR/WP/NRZ- eigener Bericht
Liebe Grüße Baba