Mit der COSTA FORTUNA einmal um den Stiefel herum
Um es vorweg zu nehmen, diese Reise kann kein Maßstab sein für eine „normale“ COSTA- Kreuzfahrt, denn es waren keine Touristen (Urlauber) im eigentlichen Sinn an Bord, sondern ausschließlich geladene Gäste, und zwar Touristiker und deren Begleitpersonen.
Es handelte sich um die „Reise der Besten 2008“, die alljährlich von COSTA für die umsatzstärksten Reisebüros weltweit durchgeführt wird. An Bord waren der höchste COSTA- Chef, dessen Stellvertreter, die nationalen Chefs weltweit, Touristiker aus Fernost, Russland, Süd- und Nordamerika, Europa und und und..
Für die Touristiker selber, denen in einer Veranstaltung Preise (Pokale) für ihr Engagement verliehen wurden, war die gesamte Reise kostenlos, die Begleitpersonen zahlten ein geringes Entgelt, durch welches die An- und Abreise, die gesamte Verpflegung an Bord (einschl. der Getränke) und die Ausflüge abgegolten waren. Selbst das auf Kreuzfahrten obligatorische Begrüßungsfoto im DIN A 4- Format war kostenlos.
Die Reise sollte ursprünglich am 1. Dezember in Venedig beginnen und bis Savona führen, der Werftaufenthalt dauerte jedoch einen Tag länger und deshalb begann die Kreuzfahrt erst am 2. Dezember, und zwar in Triest. Durch die um einen Tag verkürzte Reisezeit entfiel Korfu. Es blieben Bari, Malta und Neapel.
In Malta (La Valletta) und Neapel wurde jeweils ein Ausflug angeboten: Stadtbesichtigung.
An- und Abflug erfolgten mit der Lufthansa. Ich flog mit anderen Reisegästen ab Frankfurt nach Venedig und von dort ging es weiter per Bus nach Triest. Der Rückflug erfolgte ab Mailand und führte wieder nach Frankfurt.
Die COSTA FORTUNA fasst etwa 3500 Passagiere, es waren jedoch nur höchstens 1500 an Bord, eher jedoch weniger.
Meinem Freund Franky Müller („Spreewald“) und mir wurde eine Balkonkabine etwa mittig auf Deck 8 zur Verfügung gestellt. Sie misst 20,5 qm und ist etwa so möbliert wie bei den AIDA- Schiffen, jedoch versehen mit einer Minibar. Die Klimaanlage funzt auch bei geöffneter Balkontür (bei "> nicht). Die Einzelbetten, welche man auch zusammenstellen kann, sind meiner Ansicht etwas schmaler als auf den AIDA- Schiffen. Ich habe sie nicht nachgemessen, aber ich meine, es sind 80 cm. Unter den Betten ist genau so viel Platz wie bei AURA/VITA.
Die Putzfrau kommt mindestens zweimal täglich und zweimal täglich wird auch der Sektkühler mit neuem Eis gefüllt.
Das Schiff besitzt 4 Schwimmbäder und mindestens 5 oder 6 Whirlpools, eines davon kann bei kalter Jahreszeit zum Hallenbad umfunktioniert werden.
Ein Kidsclub mit eigenem Schwimmbecken fehlt ebenso wenig wie eine Riesenrutsche und ein kleiner Tennisplatz, auf welchem wohl auch andere Ballspielarten durchgeführt werden können. Ein Wegräumen der Liegen ist somit nicht erforderlich.
Das Schiff verfügt weiterhin über ein großes Büffetrestaurant (Selbstbedienung) für das Frühstück, Mittagessen und den Nachmittagskaffee. Dort ist jedoch Plastikgeschirr angesagt, weil dieses Restaurant in den gesamten Poolbereich integriert ist. Mir persönlich gefällt dieser Außenbereich nicht. Er sieht eher aus wie ein Schwimmbadcafé mit Alu- Stühlen.
Kaffeekannen gibt es keine. Es sind mehrere Stationen mit Kaffee, Tee, heißem und kaltem Wasser vorhanden.
Die 3 Bedienrestaurants sind jeweils zweigeschossig. Das Essen wird dort abends in zwei Sitzungen bei fester Sitzordnung eingenommen. Es stehen mehrere Menüs zur Auswahl.
Abendgarderobe (schwarzer Anzug, Abendkleid) ist erwünscht. Die Einnahme des Mittagessens ist dort jedoch auch möglich. Wir machten jedoch keinen Gebrauch davon.
Weiterhin kann man seine Zeit an Bord auch in 10 sehr gemütlichen Bars von unterschiedlicher Größe verbringen, sowie in einer Disco.
Und nun zu der eigentlichen Fahrt.
2. Dezember
Vor dem Auslaufen wurde die Seenotrettungsübung durchgeführt. Um 19 Uhr hieß es „Leinen los“ und anschließend trafen sich die Gäste zum Welcome- Cocktail, getrennt nach Sprachen, in verschiedenen Bars.
Das Dinner wurde um 20:30 Uhr eingenommen.
Im Theater war jeden Abend ab 23 Uhr Programm – Dauer etwa 45 Minuten – Frank und ich zogen jedoch die leckeren Cocktails und einige Glas CARLSBERG- Bier an diesem Abend vor.
3. Dezember, Bari
Es war eigentlich nur ein technischer Stopp ohne die Möglichkeit, das Schiff zu verlassen, vorgesehen, es kam jedoch anders. Es wurde die Erlaubnis erteilt, von Bord zu gehen. Die Altstadt ist nahe und sehr schön mit ihren engen Gassen und schönen Bauwerken.
Der Aufenthalt dauerte aber nur gute 2 Stunden.
Von 18:30 Uhr bis 20:30 Uhr erfolgte im Theater die Preisverleihung und anschließend gab es das Willkommens- Gala- Dinner.
Später vertrieben wir uns die Zeit wieder bei einigen leckeren Cocktails und suchten hierfür nacheinander die diversen gemütlichen Bars bei Pianomusik auf.
Bislang war die Adria platt wie ein See. Dass das Schiff mit etwa 40 kmh unterwegs war, niemand merkte es.
4. Dezember, La Valletta
Die See wurde höher, etwa 3,50 m. Es war aber noch nicht beunruhigend. Der Lotse kam an Bord. Aber dann, wenige 100 m vor der Hafeneinfahrt, kam ein unheimlicher Sturm auf und der Regen peitschte. Das Schiff drehte ab und machte sich zunächst mal aus dem Staub, um mehr Wasser zwischen sich und der Insel zu lassen. So lagen wir etwa 30 Minuten quer vor der Hafeneinfahrt. Plötzlich riss die Wolkendecke auf, die Sonne kam zum Vorschein und ein wunderschöner Regenbogen war zu sehen. Der Wind ließ wieder etwas nach, das Schiff drehte wieder Richtung Hafeneinfahrt und nun klappte es auch mit der Einfahrt in den Hafen von La Valletta. Alleine die Einfahrt in den Hafen und die Vorbeifahrt an den alten Häusern ist schon ein wirkliches Highlight. Wir hätten uns wirklich geärgert, wenn wir darauf hätten verzichten müssen.
Eine Vielzahl von Bussen wartete bereits an der Pier auf uns. Wir wurden in die Altstadt gefahren. Die Reiseleiterin vor Ort war eine Schweizerin, die Deutsch sprach und bereits seit 30 Jahren auf Malta lebt. Die wunderschöne Altstadt wurde dann zu Fuß erkundet. Franky und ich benutzten am Ende der Führung nicht den Bus zur Rückfahrt, sondern zogen es vor, zu Fuß zum Schiff zu gehen. In einer kleinen Kneipe nahe des Hafens tranken wir noch ein einheimisches Bier.
Das Abschieds- Gala- Abendessen wurde bereits heute verabreicht, da schon im nächsten Hafen, Neapel, einige Gäste das Schiff verließen.
Um 23 Uhr begann im Theater die Show H20, Noah’s Arche auf der Costa Fortuna, eine fantastische Weltreise.
Das Showensemble ist ganz toll, die Sängerinnen und Sänger machen ihre Sache auch sehr ordentlich.
Danach ging’s zunächst in eine nette Weinbar und danach schlürften wir noch einige Cocktails.
5. Dezember, Neapel
Ab 09.30 Uhr nahm Franky an einer Veranstaltung teil, in welcher alle Neuigkeiten von Costa Kreuzfahrten aus erster Hand von Heiko Jensen, Geschäftsleitung Deutschland, mitgeteilt wurden. Ich zog es vor, mich ein wenig auf dem Schiff umzusehen und bereits Neapel aus weiter Ferne zu betrachten.
Am Nachmittag nahmen wir am Ausflug „Spezial Neapel City Tour“ teil, der uns hinauf in die sehenswerte Altstadt führte. Vom Müll war nichts mehr zu sehen. Der Autoverkehr ist chaotisch und wohl ein Alptraum für jeden deutschen Autofahrer. Überholt wird links oder rechts, gerade wie es so passte. Umleitungen über Umleitungen, erforderlich durch eine riesige U- Bahn- Baustelle nahe des Hafens.
Gegen 18 Uhr waren wir wieder an Bord.
Eine Auslaufmelodie existiert leider nicht.
Der Wind nahm wieder zu, und wir verfolgten das Schauspiel, wie sich die Wellen im Pool derart aufschaukelten, dass eine „Mini- Monsterwelle“ entsteht und das Pooldeck überflutet. Da hatte wohl jemand geschlafen und vergessen, den Pool zu leeren.
Vor dem Abendessen gab es den Farewell Cocktail und nach dem Essen besuchten wir wieder das Theater und hörten die wirklich gute Sängerin Micki Spoon.
Danach saßen wir wieder bei Cocktails, Bier und Klaviermusik zusammen und nahmen uns noch ein paar Glas CARLSBERG mit auf die Kabine, um die genügende Bettschwere zu erreichen.
Die Nacht war stürmisch, es wurden am nächsten Vormittag Böen in Windstärke 9 erreicht..
6. Dezember, Savona
Es ist schon beeindruckend, wenn Land in Sicht ist und die schneebedeckten Berge zu sehen sind: Unten die Palmen, oben der Schnee.
Die Einfahrt in den Hafen ist toll.
Das Schiff wurde um 12 Uhr freigegeben und wir verabschiedeten uns von Bord. Die COSTA FORTUNA verließ am selben Abend den Hafen zur TA und wird im Winter ab Fort Lauderdale in der Karibik unterwegs sein.
Die Passagiere wurden mit Bussen zu unterschiedlichen Flughäfen gefahren. Wir flogen ab Mailand- Malpensa zurück nach Frankfurt.
Die Busfahrt zum Flughafen dauerte etwa zweieinhalb Stunden.
Fortsetzung folgt