Gute Laune ist auf der "AIDAdiva" Programm. Der Beispielgast im Bordfernsehen heißt nicht "Frau Mustermann" sondern "Frau Sonnenschein".
Auch wenn man Wiener Philharmoniker in Badehosen nicht auf den ersten Blick erkennt, lässt die Musik aus den Bordlautsprechern keinen Zweifel daran, dass sie hier irgendwo sein müssen: am Pool, im Weite Welt Restaurant, in der Beach Bar, auf allen Decks. Überall hört man Wagner, Tschaikowsky, Strauß zur Untermalung. Die CDs wurden vom Organisator, dem Künstlersekretariat Buchmann, extra mitgebracht und von den Reisenden dankbar zur Kenntnis genommen.
Ohne Tournee-Stress
Rund eine Woche gingen die Wiener Philharmoniker erstmals auf Mittelmeer-Kreuzfahrt, spielten Konzerte in Taormina, Florenz und Barcelona. "Alle fühlen sich sehr wohl, der normale Tourneestress fällt weg", so Vorstand Clemens Hellsberg. "Ich übe, halte Vorträge, wir genießen es."
Nur nicht Lang Lang , der nicht an Bord ist. Dabei hat er gerade das Erste und Zweite Klavierkonzert von Fréderic Chopin aufgenommen, der bekanntlich den Winter 1838/39 auf Mallorca verbrachte, Ausgangs- und Zielpunkt der Seereise. Man munkelt, Lang hätte schon gewollt, nur dürfen hat er sich halt nicht getraut. Sein Manager sei dagegen gewesen. Wahrscheinlicher ist die Theorie, dass Lang Lang seit einer stürmischen Kreuzfahrt in China kein Schiff mehr freiwillig betritt.
Dafür gibt es jede Menge anderer Chinesen an Bord, die zwar nicht Klavier spielen, aber trotzdem einen netten Eindruck machen. Überhaupt sind neben den hauptsächlich aus Österreich stammenden Gästen der MS Reisegesellschaft ganze Fanclubs von Japanern und Koreanern gen Westen geflogen, um dort "ihre" Philharmoniker zu begleiten.