13.08.2018
Zweiter Hafen nach Gdingen ist Klaipeda.
Ich hatte mir ja vorgenommen, dass ich hier jeden zweiten Tag laufen gehe. Daher also Schuhe und Klamotten an und ab auf die Strecke. Ich kann es nur wiederholen: Bei der Aussicht zu laufen ist traumhaft und macht Spaß. Ich brauche keine Musik, sondern konzentriere mich auf die Umgebung. Und auf die mir entgegenkommenden Urlauber - denn die Laufstrecke ist ja nicht ausschließlich für Läufer
So danach duschen und ja - ihr wisst schon - Frühstück am Anckelmannsplatz. Rührei, Schinken, Speck und Brötchen - alles mit dabei! Leckeren Cappuccino gibt es natürlich auch. Für die Stadttour mache ich mir übrigens meine Wasserflasche voll. Automaten stehen hier bei den Fahrstühlen bereit. Sehr praktisch! Die Spender in den Restaurants sind aus hygienischen Gründen nicht zu nutzen - so ist das richtig.
Klaipeda ist eine litauische Hafenstadt. Sehr klein und niedlich wirkt es auf uns, mit einer ganz eigenen Atmosphäre aus Weltoffenheit und Beschaulichkeit. Dennoch hat diese von der Größe her überschaubar wirkende Stadt ca. 200.000 Einwohner! Auch heute nehmen wir uns nichts vor, schlendern vom Hafen direkt in die Stadt. Ausgestattet mit unserer Hafeninformation finden wir sehr schnell einige Sehenswürdigkeiten wie zum Beispiel die Grüne Apotheke - das älteste Haus der Stadt aus dem Jahre 1677 - sowie den Theaterplatz, welcher das Zentrum der Altstadt Klaipedas bildet. Hier finden wir auch die Bronzestatue des wohl berühmtesten Mädchens von Litauen - Ännchen von Tharau - vor. Die Figur - so haben wir gelesen - ist der Mittelpunkt eines volkstümlichen Liedes aus dem 17. Jhd.
Wieder am Hafen und im Fahrstuhl angekommen, berichten zwei Urlauber von ihrem Ausflug zur Kurischen Nehrung. Dieser 98 km lange Küstenstreifen trennt das Kurische Haff von der Ostsee. Russland gehört der südliche Teil, Litauen der nördliche. Seit 2000 gehört die Kurische Nehrung übrigens zum Unesco Weltkulturerbe.
Also wieder ein neuer Ausflug den wir machen müssen, wenn wir wieder einmal hier halten sollten.
Jetzt zum Abend hin nimmt das Wetter Fahrt auf und es wird richtig sonnig. Kaputt vom Tag und vom Entspannen schnappen wir uns draußen zwei Liegen und schlafen sofort ein. Aber rechtzeitig werden wir wach, denn heute wartet unser Highlight auf uns: Das Hochzeitstaggeschenk von meinem Schwiegerpapa. Ein 4-Gänge-Menü im Surf & Turf Restaurant. Wahnsinn und vielen Dank nochmal!
Aber kurz zur Erklärung: TUI verfolgt mit MeinSchiff das Motto Genussmomente ganz ohne Aufpreis. Daher sind im Premium Alles Inklusive Konzept fast alle Speisen und Getränke inkludiert. In den Spezialitäten-Restaurants lässt sich ein ganz besonderer Abend verbringen. Dazu gehören neben dem Surf & Turf Steakrestaurant, die Manufaktur sowie das Esszimmer. Hier ist ein Aufpreis zu zahlen.
Wir kommen im Restaurant an und werden zum Platz gebracht. Direkt am Fenster, wie bei der Reservierung über die App angegeben.
Bevor wir die Speisekarten erhalten, bekommen wir zwei warme, nach Zitronen duftende, feuchte Handtücher zur Desinfektion.
Anschließend werden mehrere Brotsorten mit Dips serviert. Ein Genuss sage ich euch!
Die Speisekarte liest sich dann wie ein Gedicht. Meine Frau entscheidet sich für die französische Zwiebelsuppe, ich mich für die Kürbis - Ingwer - Suppe. Anschließend gibt es gegrillte Jakobsmuscheln und für mich gebackene Knuspergarnelen und Chicken Wings. Die Anordnung der Gerichte ist fantastisch, nach dem Motto: Das Auge isst immer mit.
Beim Hauptgang entscheiden wir uns beide für ein Filetsteak vom Chianina-Rind. Beilagen sind Speckbohnen, Pommes, Trüffel-Kartoffelpüree und Pilze.
Zum Nachtisch lassen wir uns American Cheesecake und einen Chocolate Truffle Muffin mit Vanilleeis bringen.
Natürlich werden wir auch nach Getränken gefragt und ein Weißwein wird uns empfohlen. Jetzt kommt aber das absolute Highlight: Der Ober kommt mit einem Koffer zu uns. Zunächst erklärt er uns die vier verschiedenen Edelsalze, die bereits auf dem Tisch bereitstehen. Einige Infos zur Herkunft, Entstehung und Verwendbarkeit. Dann öffnet er den Koffer und wir dürfen uns ein Steak Messer auswählen. Die Griffe sind hier immer unterschiedlich: Olivenholz, Schildkrötenpanzer-Imitat, Perlmutt etc. stehen zur Auswahl.
Der Service ist einzigartig. Obwohl das Spezialitäten-Restaurant relativ gut ausgebucht ist, achten die Kellner auf jedes Detail und schenken zb immer rechtzeitig Wasser nach. Wir fühlen uns sensationell gut aufgehoben und scherzen zwischendurch mit unserer tollen Bedienung.
Die Gerichte sind unbeschreiblich und daher werde ich nach der Reise hier ein paar Bilder hochladen. Ihr werdet schon sehen, ich übertreibe nicht
Der Ausblick vom Platz ist übrigens auch wunderbar. Wir sitzen wieder mit direktem Blick aufs Meer... ein Hinweis: Es ist sogar möglich hier draußen zu sitzen. Mit separat angebrachten Heizstrahlern. Aber uns ist es dafür doch zu frisch ...
Den Abend ausklingen lassen wir dann zu Zweit auf unserem tollen Balkon. Satt und zufrieden, so wie es im Urlaub sein sollte!