Sollten Sie vor oder während einer Kreuzfahrt plötzlich mit dem Begriff „tendern“ konfrontiert werden, denken Sie daran: Es hat nichts mit den kleinen Schokoröllchen oder Elvis Presley seinen weltberühmten Titelsong „Love me Tender“ zu tun.
Der Ausdruck hat nämlich folgende Bedeutung: Können große Kreuzfahrtschiffe Häfen aufgrund niedrigem Wasserstands, dem einhergehenden Tiefgang des Schiffes, der örtlichen Gegebenheiten oder zum Schutze natürlicher Lebensräume nicht direkt anlaufen, müssen diese außerhalb des Hafens auf Reede liegen (ugs. „ankern“). Allerdings müssen die Passagiere nicht auf ihre freudig geplanten Städtetouren verzichten. Dazu werden heutzutage meist motorisierte Rettungsboote/Beiboote zu Wasser gelassen, die dafür Sorge tragen, dass die Passagiere sicher an Land befördert werden. Aus organisatorischen und Sicherheitsgründen werden von manchen Reedereien kostenlos nummerierte Tendertickets vergeben, um Gedränge und lange Wartezeiten zu minimieren. In der Folge heißt es: warten – bis ihre Nummer aufgerufen wird. Gewöhnlich verlassen die Passagiere mit gebuchten Ausflügen zuerst das Schiff. Die Überfahrt dauert häufig nur wenige Minuten und es sind mehrere Boote gleichzeitig im Einsatz.
Beim Tendern kann das Boot aufgrund der Größe und je nach schwere des Seegangs ein wenig schaukeln. Ein Spaß und Erlebnis für kleine und große Kinder sowie Erwachsene. Nichtsdestotrotz sollten Eltern gut darauf achten, Säuglinge und Kleinkinder gut am Körper festzuhalten. Gleiches gilt für die Mitnahme von Foto-, Videokameras und/oder anderer persönlicher Wertgegenstände. Kinderwagen/Buggys müssen gesondert ins Innere gehoben werden.
Passagiere in Rollstühlen, sowie Personen mit akuter Sehschwäche sind in den meisten Fällen aus Sicherheitsgründen vom Transport in Tenderbooten ausgeschlossen. Ausgenommen sind moderne Tender- und Rettungsboote, wo spezielle Rollstuhlplätze zur Verfügung stehen und die behindertengerechte Ausstattung eigens mit einem Gurtsystem sicher im Boot fixiert wird.
Unsere Empfehlung: Erkundigen Sie vor Reiseantritt oder Landausflug bei Ihrem Reiseberater, an der Rezeption oder bei den Ausflugsscouts – auch in Bezug auf die Barrierefreiheit. Oftmals reicht ein kurzer Blick in den Fahrplan oder in die tagesaktuelle Bordzeitung, denn Tenderhäfen werden meist mit einem Anker-Symbol gesondert kenntlich gemacht. Bitte beachten Sie, dass Hafenbehörden jederzeit kurzfristig Liegepositionen neu zuweisen können, worauf die Reedereien keinen Einfluss haben.