Nur hoch qualifizierte Bewerber werden genommen - Nach Tätigkeit an Bord gute Chancen an Land - Extreme Arbeitsbedingungen
Franziska Wittmer kann schon ihren Seesack schnüren. Die 25-jährige Hotelfachfrau aus Ingolstadt heuert demnächst als neues Crewmitglied auf einem Kreuzfahrtschiff an, um im Restaurant zu arbeiten. Sie sei schon ganz hibbelig, gesteht die junge Frau. "Hier kann ich mehr als Teller abräumen, ich komme mit den Gästen ins Gespräch und sehe die Welt, das war immer mein Traum." Dass ihre erste Bewerbung bei der Kreuzfahrtreederei "> Cruises in Rostock auf Anhieb geklappt hat, könne sie noch gar nicht fassen. Enge Kabinen, wenig Freizeit, kaum Privatsphäre - "egal, das überlebe ich, ich bin jung und so gespannt auf das, was mich erwartet", sagt Wittmer.
Arbeiten, wo andere Urlaub machen - auf keinen anderen Job trifft dieser Werbeslogan wohl so zu, wie für den auf Kreuzfahrtschiffen. Gutes Geld verdienen, fremde Länder kennenlernen und ein Stück die Karriereleiter hinaufklettern, alles sei möglich an Bord, sagt auch Frank Fleischmann. Der Suhler Arbeitsamt-Sprecher, der mit Kollegen vor sechs Jahren die Jobbörse "Meerarbeit" aufgebaut hat, kann die Gründe für Bewerber gut verstehen, auf einem Urlauberschiff anzuheuern. "Aber es sind eben auch extreme Arbeitsbedingungen", sagt Fleischmann. Man sei entfernt von Familie und Freundeskreis, lebe mit anderen Crewmitgliedern auf engstem Raum und sei quasi ständig im Dienst. "Man kann vor den Gästen nicht davonlaufen."