Schüsse auf Kreuzfahrtschiff!
Reederei: 38 Deutsche an Bord
Attacke auf das deutsch-italienische Kreuzfahrtschiff „MS Melody“. 1500 Menschen an Bord entkamen am Samstagabend nur knapp einem Piratenangriff vor der somalischen Küste.
Nach Angaben von Kapitän Ciro Pinto griff ein Schnellboot gegen 21.35 Uhr mit sechs mit Kalaschnikows bewaffneten Piraten das Kreuzfahrtschiff an.
Das Kreuzfahrtschiff befand sich auf dem Rückweg von den Seychellen nach Genua. Ein Passagier aus Baden-Württemberg berichtete „Spiegel Online“ telefonisch von den Ereignissen.
Er habe etwa 50 Schüsse gehört, die außerhalb des Schiffes abgegeben worden seien.
Die Passagiere seien dann aufgefordert worden, in ihre Kabinen zu gehen und die Lichter zu löschen.
Das Kreuzfahrtschiff gehört der italienischen Reederei MSC, die in Deutschland von der Tochterfirma MSC Kreuzfahrten vertreten wird.
An Bord sind 38 Deutsche. Das teilte die deutsche Niederlassung der Reederei in München mit. Sie seien alle unversehrt.
An Bord befanden sich nach Angaben des Kapitäns 991 Passagiere und 536 Besatzungsmitglieder.
Nach dem Angriff steuerte die „MS Melody“ die jordanische Hafenstadt Akaba an.
Im Golf von Aden wurde zudem erneut ein deutsches Schiff gekapert. Nach Angaben eines Sprechers der Fünften US-Flotte in Bahrain brachten die Seeräuber den Getreidefrachter „Patriot“ 150 Seemeilen südöstlich des jemenitischen Hafens El Mukalla in ihre Gewalt. An Bord befinden sich 17 Besatzungsmitglieder, sie sind offenbar unverletzt.
Das Auswärtige Amt in Berlin hatte zunächst keine Hinweise auf den Überfall.