Habe ich doch heute in der lokalen Presse den folgenden Artikel gelesen:
"Boden für Politik und Vergnügen
Parkett im hessischen Landtag und im Luxus-Kreuzer "Aida" hat Geraer Spezialist verlegt
Von Angelika Munteanu Gera. Das Parkett ist gelegt im Plenarsaal des neuen hessischen Landtags. Wer darauf in der nächsten Legislaturperiode die politischen Tänze austragen wird, wird die Landtagswahl am Sonntag zeigen.
Der Geraer Rando Beier sieht den bundesweiten Start ins Superwahljahr 2009 aber eher gelassen. Obgleich ihm Wiesbaden recht nahe liegt. Denn der Unternehmer aus Ostthüringen hat den hessischen Politikern quasi den Boden bereitet. "Als Subunternehmer der Lindner AG, des bayerischen Generalauftragnehmers für den Neubau", erklärt er. An Roland Koch, den geschäftsführenden Ministerpräsidenten und Spitzenkandidaten der CDU kann sich Beier erinnern: "Wir sind dort mal aneinander vorbeigelaufen." Außerdem hätten wohl so ziemlich sämtliche Regierungsbeamten ihre Nase ins Baugeschehen gesteckt. Aber den Bauverzug am Landtag wegen eines Wasserschadens und die Verteuerung des Neubaus hat der Geraer nicht zu verantworten.
Beier hat sich mit seinem vor 20 Jahren gegründeten, heute zehnköpfigen Unternehmen auf besonders anspruchsvolle Aufgaben spezialisiert - und ist mittlerweile bundesweit gefragt. Präzise Maßarbeit per Hand heben den Geraer Fußbodenleger von den alltäglichen Ansprüchen auf Baumarktnivau ab.
"Die Hölzer für das Parkett selbst zuschneiden, das macht heutzutage kaum jemand." Damit hat der Geraer seine Nische in den Geschäftsfeldern der Branche gefunden. Eine knifflige Aufgabe, die Parkettplanken so maßzuschneidern, dass sie - auf dem Boden zusammengefügt - das Kreisrund des Plenarsaals ergeben. Dazu die Verkleidungen der gerundeten Tischreihen für die 110 Abgeordneten und fürs Pult der Redner.
Auch Beier hätte viel zu erzählen. Für ihn sind solche Arbeiten an auserwählten Plätzen aber längst Alltag. "Mein Haardesigner hat mich neulich gefragt, ob das noch zu toppen sei", sagt der 50-Jährige, den ein gepflegter Bart ziert. "Eigentlich nicht."
Jetzt kommt er zurück aus Papenburg, von der Meyer Werft, wo derzeit eine neue Auflage des Luxus-Kreuzfahrtschiffes "Aida" gebaut wird. Am 22. März 2009 soll die "AIDAluna" oder auch Aida Sphinx II zu ihrer Jungfernfahrt von Hamburg nach Palma de Mallorca auslaufen. Hochdruck auf der Werft. Und der Geraer - wiederum als Subunternehmer - mittendrin. Diesmal hat er dem Vergnügen den Boden zu bereiten und das Parkett in der "Sternenbar" zu legen. Mehr als 200 Quadratmeter, ausgestattet mit erlesenen Tropenhölzer, nach Auftrag des Bauherrn. Zugeschnitten wurden sie nach den Vorgaben Beiers von Schreinern in Weißenborn im Holzlandkreis und in Schmalkalden. Weil die Zeit knapp ist, hat er seine Arbeit während der Probefahrt auf hoher See auszuführen. "Das ist nicht jedermanns Sache", sagt Beier. Ihm aber mache das nichts aus. Das in Thüringen gefertigte Parkett muss gleichfalls schiffstauglich sein. "Die Unterkonstruktion ist aufwändiger als bei Parkett in Wohnhäusern", erläutert er, "und damit um ein Vielfaches teuerer." Die Krönung des schwimmenden Luxus in der Bar seien die Edelstahlintarsien im Holz.
Das Gros der Arbeiten des Geraer Unternehmes sind jedoch Fußboden-Verlegearbeiten in namhaften großen Hotels in ganz Deutschland. Die auszustattenden Quadratmeter misst Beier in Zehntausender-Größe. Pro Haus. Darüber hinaus hat der Geraer seine Handschrift schon in Rumänien, in der Schweiz oder auch in Kroatien hinterlassen.
Besonders erinnerlich ist Rando Beier ein Auftrag aus Berlin. Dort war in einer Tiefgarage ein Stellplatz zu streichen. "Das soll der Parkplatz von Frau Merkel sein", plaudert er. Ob das wirklich ein Stellplatz für den Wagen der Bundeskanzlerin ist, sei zwar nicht gewiss. Aber davon sei die Rede gewesen. Und für wen sonst ist eine mehr als 1000 qm große Tiefgarage in der Hauptstadt gedacht, die gerade einmal drei Stellplätze hat?" (Quelle: Ostthüringer Zeitung vom 14.01.2009)
Also, falls mal jemand Bedarf hat, sich Parkett von einem echten Fachmann verlegen zu lassen - die Telefonnummer gibts im Telefonbuch oder bei mir.