Hallo ihr Lieben,
da ich über Silvester nicht da sein werde, wünsche ich der kompletten AIDA-Fan-Gemeinde schon heute einen guten Rutsch in ein neues, gesundes, erfolgreiches, glückliches und natürlich AIDA-Reisen-reiches Jahr 2008!
Laßt es ordentlich krachen und viel Spaß beim Feiern!
Zum Schluss noch eine kleine Geschichte zum Schmunzeln, die bestimmt dem ein oder anderen auch schon bekannt ist:
Silvester in Önkelstieg
Freitag, 30. Dezember, 10:43 Uhr.
Gut 37 Stunden vor dem Jahreswechsel lastet eine schier unerträgliche
Spannung über der Siedlung Önkelstieg, deren Bewohner der Stunde
Null entgegenfiebern, um endlich losschlagen zu können.
10:46.
Ein an sich unbedeutender Zwischenfall wird sich noch bitter rächen.
Nachdem sie in einem Stallgebäude ihres Kleingartens die Kaninchen
versorgt hat, entreißt ein Windstoß der Rentnerin Erna B. die Schuppentür,
die mit vernehmlichem Knall hinter ihr zufällt. Von nun an überschlagen
sich die Ereignisse.
10:48.
Der vermeintliche Erstschlag aus der Nachbarschaft trifft den Familienvater
Fred S. völlig unvorbereitet. In einer viel zu flachen Flugkurve startet sein
hastig gezündeter Raketensatz "Cape Canaveral", dessen Werbeaufdruck
"Eine Zündung - sechsmal Sternenzauber" unterwegs sein Versprechen hält.
Ein Sternenzauber findet mit unglücklicher Präzision den Weg in einen
Lüftungsschacht der Bäckerei Brörmeier. Die anschließende Mehlstaubexplosion
in der Backstube macht die vor Wochen von Bäckermeister Erwin Brörmeier
großspurig angeregte Firmenaktion "Brot statt Böller" mit einem Schlag
unglaubwürdig und zerstreut letzte moralische Bedenken in der Siedlung.
11:02.
Der siebzehnjährige Kfz-Lehrling Sven G. verliert als nächster die Nerven.
Seine in mühevoller Kleinarbeit selbst entwickelte Bombenkette aus 12
gegeneinander geschraubten VW-Zylindern belohnt mit fulminanter Wirkung sein
reges Interesse am fachkundlichen Unterricht in der Kreisberufsschule.
Gegen 14:00 verhilft der auflebende Südostwind dem großen familienfreundlichen
Silvestersortiment "Feuerball" mit 17 Leuchtraketen und mehr als neunzig bunten
Effekten zu ungeahnter Reichweite.
14:02.
Immerhin fünfzehn dieser bunten Effekte erreichen am 3km entfernten Ostufer
des Stenkelfelder Sees den Balkon des 83jährigen Kriegsveteranen und
Militaria-Händlers August R. Vom Feuerschein und alten Erinnerungen geweckt,
beschließt er, sein kostbarstes Sammlerstück zu opfern. Minuten später gleitet ein
acht Meter langer Torpedo der V-Klasse vom seinerzeit vor Danzig havarierten U-435
aus seinem Bootsschuppen und nimmt Kurs auf das gegenüberliegende Seeufer.
Nach vier Minuten und zwölf Sekunden erfolgt der Einschlag in die Uferterrasse
des Gasthofs Knollmeier.
14:09.
Ein Gartenstuhl und zwei Sonnenschirmbetonständer durchschlagen das
dünne Holzdach der Wachbaracke an der Martin-Luther-Kaserne im Nachbarort
Heringsmoor und verfehlen den wachhabenden Hauptgefreiten Ronald C. nur um
Haaresbreite. Der durch den hastigen Genuss von anderthalb Flaschen
Küstennebel ungewohnt entschlussfreudige Berufssoldat trifft in dem durch
den Weihnachtsurlaub entvölkerten Militärstützpunkt eine einsame Entscheidung.
Die sechzehn Luftabwehrraketen vom Typ Herkules-3 erheben sich majestätisch
in den Dezemberhimmel.
14:15.
Das Hachmannsfelder Gehölz, die Siedlung Önkelstieg, die Straßenzüge
Schmöller Damm/Bölterkamp/Sögelweg/Blömkeallee, weite Teile des
Industriegebiets Sottrop sowie der Rangierbahnhof Höklage sind nicht mehr.
Durch die rauchenden Trümmer einer Mondlandschaft irren Menschen.
Menschen wie du und ich, die mit ihrem Silvesterfeuerwerk einfach nicht
mehr warten konnten.