Tui muss alleine bleiben
Das gemeinsame Kreuzfahrten-Projekt von Tui und Aida ist geplatzt. Tui und die Aida-Mutter Carnival in Miami einigten sich darauf, die kartellrechtliche Anmeldung für ein Gemeinschaftsunternehmen zum Aufbau eines neuen Kreuzfahrtgeschäfts zurückzunehmen. Der Tui-Vorstand versicherte aber, er wolle die eigenen Kreuzfahrtaktivitäten ausbauen. Dies solle nun im Rahmen von Hapag-Lloyd Kreuzfahrten stattfinden. Konkrete Angaben machte Tui aber nicht.
Grund für das Scheitern des geplanten Joint Ventures ist laut Tui ein "schwieriges wettbewerbsrechtliches Umfeld". Es sei daher unmöglich, die Transaktion noch im laufenden Geschäftsjahr von Carnival abzuschließen. Damit drohen steuerliche Nachteile, außerdem ist damit die Wirtschaftlichkeit des Vorhabens gefährdet.
Tui und Carnival hatten viel vor: Die beiden Unternehmen wollten zusammen mit der deutschen Carnival-Tochter Aida die Kreuzfahrtmarke "Tui Cruises" aufbauen und damit in dem lukrativen Markt ins Massengeschäft einsteigen. Das erste "Tui-Cruises"- Schiff sollte 2010 in See stechen.
In seinem Kernmarkt Deutschland ist der Reise- und Schifffahrtskonzern bei Kreuzfahrten für breite Kundenschichten bisher nicht vertreten. Die Tui-Tochter Hapag-Lloyd Kreuzfahrten betreibt zwar vier Schiffe im deutschsprachigen Markt. Aber sie bietet vor allem Expeditions- und Luxusreisen im oberen Preissegment an. Darüber hinaus betreibt die jetzt aus der Fusion mit dem britischen Anbieter First Choice entstandene Reisetochter Tui Travel im englischen Markt fünf Schiffe unter der Marke Thomson Cruises sowie zwei unter der Marke Island Cruises.
Quelle: