- Während ihrer viertägigen Jungfernfahrt übertraf die MSC Euribia die prognostizierte Leistung und verbrauchte 43 Tonnen weniger Treibstoff als angenommen
- Ein technologischer „digitaler Zwilling“ hat die Leistung des Schiffes gemessen
- Heizung und Warmwasser an Bord wurden durch die Abwärme der Motoren erzeugt, sodass die Heizkessel an Bord nicht eingesetzt wurden
- Die klimaneutrale Kreuzfahrt der MSC Euribia wurde bei den 2023 Seatrade Cruise Awards als „Sustainability Initiative of the Year“ ausgezeichnet
- All dies beweist, dass das neueste Flaggschiff von MSC Cruises tatsächlich über das bisher energieeffizienteste Schiffsdesign verfügt
Die weltweit erste klimaneutrale Kreuzfahrt mit der MSC Euribia, dem neuesten mit LNG-betriebenen Schiff der MSC Group, markiert einen Paradigmenwechsel in der Kreuzfahrt. Sie beweist, dass Kreuzfahrten mit Netto-Null-Emissionen schon heute möglich sind, deutlich vor dem Ziel der Branche für 2050. Durch die Anwendung eines Massenbilanzsystems konnte bei der Jungfernfahrt Bio-LNG eingesetzt werden.
Bei den 2023 Seatrade Cruise Awards, die im Rahmen der Seatrade Europe in Hamburg gestern feierlich vergeben wurden, wurde die klimaneutrale Kreuzfahrt der MSC Euribia als „Sustainability Initiative of the Year“ ausgezeichnet. Entgegengenommen wurde der Preis von MSC Cruises CEO Gianni Onorato sowie Michele Francioni, Senior Vice President of Optimisation der Kreuzfahrtsparte der MSC Group, und Linden Coppell, Vice President Sustainability & ESG von MSC Cruises.
Nach dieser klimaneutralen Kreuzfahrt der MSC Euribia vom 3. bis 8. Juni 2023 von Saint-Nazaire in Frankreich nach Kopenhagen in Dänemark – einschließlich Aufenthalts in Amsterdam – veröffentlicht MSC Cruises nun die wichtigsten Daten und Erkenntnisse der Reise. Während der viertägigen Fahrt schnitt die MSC Euribia elf Prozent besser ab als ihr „digitaler Zwilling“ – ein virtuelles Schiff, das den optimalen Energiefluss und die optimale Energienutzung an Bord nachbildet – und sparte so insgesamt 43 Tonnen Treibstoff ein. Optimale Geschwindigkeitsprofile, Routenführung, Trimmung und Maschinenkonfiguration sowie eine strikte Optimierung des Energieverbrauchs des Hotelbetriebs (einschließlich Heizung, Lüftung, Klimatechnik, Küchen und Beleuchtung) sorgten dafür, dass die MSC Euribia während der Fahrt nie mehr als zwei ihrer vier verfügbaren Maschinen nutzen musste. Darüber hinaus wurde die benötigte Wärme für die Küchen, Heizungssysteme und das Warmwasser an Bord komplett von den Motoren der MSC Euribia zurückgewonnen, sodass die Heizkessel nicht genutzt werden mussten.
Zum Erreichen der Netto-Null-Leistung wurde Bio-LNG mit einem Massenbilanzsystem eingesetzt, welches als kosteneffizienteste und umweltfreundlichste Methode gilt, um die Vorzüge von erneuerbarem LNG zu nutzen. Diese Herangehensweise wird von der EU-Richtlinie für erneuerbare Energien (RED II) uneingeschränkt anerkannt. Jede Charge des produzierten Bio-LNG wurde von der International Sustainability & Carbon Certification (ISCC) zertifiziert.
Der erfolgreiche Abschluss dieser Reise ist ein klares Signal dafür, dass ein klimaneutraler Schiffsbetrieb schon heute möglich ist, wenn alternative Kraftstoffe verfügbar sind. Die während der Reise gesammelten Daten und Informationen werden zur Optimierung der bestehenden Flotte genutzt, um die Emissionsintensität in der gesamten Flotte von MSC Cruises weiter zu senken.
QuoteMichele Francioni, Senior Vice President of Optimisation der Kreuzfahrtsparte der MSC Group, kommentierte: „Wir sind sehr stolz auf diese Leistung, die beweist, dass eine Netto-Null-Kreuzfahrt heute möglich ist. Unsere Ingenieure und unsere Crew an Bord unter der Leitung von Kapitän Battinelli haben fantastische Arbeit geleistet, um den Betrieb des Schiffes zu optimieren. Die MSC Euribia ist das bisher energieeffizienteste Kreuzfahrtschiff, aber wir brauchen eine bessere Verfügbarkeit von erneuerbaren Kraftstoffen für die gesamte Schifffahrtsindustrie, um diese Leistung zu wiederholen. Durch die entsprechende Unterstützung von Regierungen und internationalen Institutionen, die Anreize für die Förderung des technologischen Fortschritts und die bessere Verfügbarkeit erneuerbarer Kraftstoffe setzen, kann die Branche bis 2050 eine emissionsfreie Kreuzfahrt erreichen.“
Durch die kürzlich unterzeichnete Absichtserklärung (LOI) zwischen MSC Cruises und dem Kraftstofflieferanten Gasum wird MSC in der Lage sein, auf synthetisches Flüssigas (e-LNG) zuzugreifen. Dieser erneuerbare Kraftstoff wird aus Wasserstoff hergestellt, der mittels Hydrolyse unter Verwendung erneuerbarer Energiequellen erzeugt und mit gebundenem Kohlenstoff kombiniert wird.
QuoteLinden Coppell, Vice President Sustainability & ESG von MSC Cruises, dazu: „Die Partnerschaft mit Gasum ermöglicht uns den Zugang zu neuen und saubereren Kraftstoffen, die wir benötigen, um einen bedeutenden Schritt in Richtung Klimaneutralität zu machen. Wir brauchen mehr Lieferanten wie Gasum, die unsere Branche unterstützen – wir sind bereit mehr dieser neuen Kraftstoffe zu kaufen. In der Zwischenzeit werden wir weiter aus den Daten der klimaneutralen Fahrt der MSC Euribia lernen und diese Erkenntnisse als Maßstab für die Auslieferung unseres nächsten LNG-Schiffes nutzen.
Informationen zur MSC Euribia und den Umwelttechnologien der Kreuzfahrtsparte:
- Zahlen und Fakten zur MSC Euribia:
- Bruttoraumzahl: 184.011
- Länge: 331 m
- Breite: 43 m
- Höhe: 73,6 m
- Passagierkapazität: 6.334
- Motoren und Kraftstoffe: Vier Wärtsilä Dual Fuel Motoren: 2 x 16V46DF und 2 x 12V46DF
Die Motoren können mit Flüssigerdgas (LNG) und schwefelarmem Marinegasöl (MGO) betrieben werden.
Die Verwendung von LNG
Die MSC Euribia wird mit Flüssigerdgas (LNG) betrieben, das Schwefeloxide und Feinstaub praktisch eliminiert und Stickoxide um 85 Prozent reduziert. Außerdem werden dadurch die Treibhausgasemissionen um bis zu 20 Prozent (auf CO2-Äquivalentbasis) reduziert.
LNG ist ein Übergangskraftstoff: Die Motorentechnologie und die Kraftstoffsysteme an Bord können bereits heute Bio- und synthetisches LNG verwenden. In Zukunft kann das Schiffskonzept so umgerüstet werden, dass die mit LNG angetriebenen Schiffe mit Bio-Methanol betrieben werden können. MSC Cruises setzt sich für die Verwendung von erneuerbaren Kraftstoffen ein und treibt die Energiewende hin zu einem klimaneutralen Betrieb an.
Energie-Effizienz
Die MSC Euribia ist das energieeffizienteste Kreuzfahrtschiff aller Zeiten. Die MSC Euribia wird einen IMO Energy Efficiency Design Index (EEDI) erreichen, der 55 Prozent über den derzeitigen Anforderungen liegt, und war zum Zeitpunkt ihres Stapellaufs das leistungsstärkste Kreuzfahrtschiff der Welt.
Die MSC Euribia wird bis zu 19 Prozent weniger Treibhausgasemissionen pro Passagier und Tag ausstoßen als ihre Schwesterschiffe, die mit konventionellen Schiffskraftstoffen fahren und bis zu 44 Prozent weniger Treibhausgasemissionen pro Passagier und Tag ausstoßen als Schiffe, die erst vor zehn Jahren gebaut wurden.
Fortschrittliche Wasser- und Recyclinganlagen
Das Abwasser wird in einer sehr hohen Qualität aufbereitet, die besser ist als die vieler kommunaler Anlagen an Land. Die Technologie entspricht den strengsten internationalen IMO-Normen – einschließlich des Baltic Standard. Fortschrittliche Recyclingsysteme fördern die Reduzierung, Wiederverwendung und Wiederverwertung der an Bord anfallenden Abfälle.
MSC Cruises hat sich verpflichtet, bis 2050 klimaneutral zu werden
Die Emissionsintensität des Schiffsbetriebs von MSC Cruises ist seit 2008 um 33,5 Prozent gesunken, die Zielvorgabe der IMO für 2030 wird MSC um 40 Prozent übertreffen. Um Klimaneutralität zu erreichen, bedarf es jedoch mehr als nur weiterer betrieblicher Effizienzsteigerungen: MSC setzt auf neue Technologien und stellt auf kohlenstofffreie und erneuerbare Kraftstoffe um. Die Kreuzfahrtsparte arbeitet mit Treibstofflieferanten und anderen Beteiligten an der Einführung nachhaltiger Kraftstoffe wie moderner Biokraftstoffe und Biogas. Mit Blick auf die Zukunft werden grüner Wasserstoff und Bio-Methanol sowie synthetische e-Kraftstoffe voraussichtlich zur Dekarbonisierung beitragen. Der Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung skalierbarer Lösungen, die universell eingesetzt werden können.